Philosophie Kurs Nie wieder Krieg

Die Plastik der verknoteten Pistole steht vor dem Gebäude der Vereinten Nationen in New York

 Kann man in dieser Zeit noch Pazifist sein?

Es gibt Themen, die diskutiert man aufgrund ihrer Komplexität am besten gemeinsam – in angenehmer AtmosphäreWie zeitgemäß ist PAZIFISMUS?

Im Zeichen der Friedensaktivistin, Feministin und Publizistin Bertha von Suttner, vor 180 Jahren geboren und 1905 eine der ersten Friedensnobelpreisträgerin. Von ihrem pazifistischen Roman Die Waffen nieder! aus, schlagen wir einen Bogen zu älteren und neueren Thesen und kurzen Texten, die um Fragen von Krieg und Frieden, Macht und Gewalt, Humanismus und Pazifismus kreisen. Über 6 Kurseinheiten werden wir Klassiker und neue Texte entdecken und uns mit aktuellen politischen und philosophischen Texten zum Thema auseinandersetzen.

Die Debatten über Pazifismus geschehen oft auf polemische, diffamierende und durchaus unversöhnliche Weise. Oft kann nicht akzeptiert werden, dass jemand anderer Meinung sein kann. Die Diskussionen laufen auf emotionaler Ebene, sind nicht sachlich und mit Argumenten belegt und oftmals mangelt es auch an fachlichem Wissen. Wer ist schon bereit, sich in kriegerische Konflikte mit Fachliteratur einzulesen und ist bereit, sich eine eigene Meinung zu bilden. 

Es gibt in der Diskussion selten eine Lösung, die moralisch eindeutig richtig oder falsch wäre, kein klares Gut oder Böse. Positionen Für oder Dagegen lassen sich nicht emotional beurteilen.

Die heutige pauschalisierende Kritik am Pazifismus zeigt eher, dass man sich nicht wirklich mit Pazifismus befasst hat. Die Meinungen gehen oftmals davon aus, dass das Wesentliche am Pazifismus die kategorische Ablehnung von Gewalt sei.

Aber Pazifismus gibt es in vielen Spielarten. Hinter dem Begriff, der um die Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert geprägt wurde, verbirgt sich eine große Vielfalt, von der individuellen Entscheidung bis hin zum ausgefeilten politischen Konzept oder dem Nuklear-Pazifismus nach dem Zweiten Weltkrieg, der sich gegen das atomare Wettrüsten wandte. Manche Pazifisten sehen durchaus ein Recht zur Selbstverteidigung im Fall eines gewaltsamen Angriffs, andere lehnen dies kategorisch ab.

Wir werden in diesem Kurs versuchen, uns mit den Definitionen kriegerischer Gewalt auseinanderzusetzen. Dazu alte und neue Thesen verschiedener Autoren, Philosophen und Politiker lesen und kritisch gegenüberstellen.

Wichtig in diesem Kurs ist eine sachliche Diskussion unter guten Bedingungen.

Am zwölften Juli des Jahres 2003
lief folgender Funkspruch rund um die Erde:
dass ein Bombengeschwader der Luftpolizei
die gesamte Menschheit ausrotten werde.
Die Weltregierung, so wurde erklärt, stelle fest,
dass der Plan, endgültig Frieden zu stiften,
sich gar nicht anders verwirklichen lässt,
als alle Beteiligten zu vergiften.

[…] weiter mit Strophe 9

Jetzt hatte die Menschheit endlich erreicht, was sie wollte.
Zwar war die Methode nicht ausgesprochen human.
Die Erde war aber endlich still und zufrieden und rollte
völlig beruhigt ihre bekannte elliptische Bahn.

Erich Kästner 1930 (3 Strophen von 9)

Kurseinheiten: 6 x in der Zeit vom 15. Januar bis zum 10. Juni 2024
Zeit: 17 bis 19 Uhr
Wo: Stadtbibliothek Hombruch, Harkortstr. 58 (Sparkassengebäude)
Kursleitung: Heide-Marie Nolte
Lektüregrundlage: Warum Krieg? Briefwechsel zwischen S. Freud und A. Einstein, Reclam Verlag – 978-3-15-014276-9 
Anmeldung erforderlich unter: 

h.nolte@kulturtube-nrw.de oder telefonisch unter 0231-33006840 (AB)

Picture of Heide-Marie Nolte
Heide-Marie Nolte

Als Buchhändlerin und Studentin der Germanistik, Philosophie und Kulturwissenschaften wurde Literatur zu meiner Lebensmission.

Über mich

Ähnliche Beiträge

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert