Literatur Salon

Der „aus Liebe und Anhänglichkeit an die Heimat geboren[e]“ Entschluss, die Kostbarkeiten der Landschaft und Kultur in Zukunft zu Hause statt im Ausland zu suchen, ließ den bekanntesten deutschen Schriftsteller, Kritiker und Journalist die Mark Brandenburg durchwandern.

Kein geringerer als Theodor Fontane, 1819 in Neuruppin geboren, durchwanderte dreißig Jahre lang von 1859 bis 1889 die Mark Brandenburg Neben der Beschreibung von Landschaften und Orten sowie der Wiedergabe von Geschichte, Legenden und Sagen widmet Fontane ausführliche Abschnitte dem märkischen Landadel, bedeutenden Familien und Rittergeschlechtern – in vielen Passagen besteht die „Geschichte“ aus „Familiengeschichte“. Die Eindrücke und historischen Erkenntnisse, die Fontane während der Arbeit an den Wanderungen gewann, bildeten die Grundlage für seine späteren großen Romane wie Effi Briest oder Der Stechlin.

Wir werden uns in diesem ersten Halbjahr 2024 mit Romanen und einer Biografie über Theodor Fontanes dieser Landschaft nähern. Fontane ist in Neuruppin geboren, das nicht unbedingt zur Mecklenburg-Vorpommern gehört, aber eine Brücke zur Heimat Caspar-David Friedrichs in Greifswald schlägt. Das Jahr 2024 widmet dem großen deutschen Maler den 19. Jahrhunderts, Caspar-David Friedrich, viele kulturelle Veranstaltungen.

Die Leseliste in diesem Halbjahr umfasst einen Klassiker sowie neue deutsche Autoren und Autorinnen, die die Gegend auf unterschiedlichste Weise erzählerisch bearbeiten.

Wir starten mit Judith Hermanns Roman „Daheim“, das Iris Radisch als »Das schönste Buch, das ich seit vielen Monaten gelesen habe« begeistert rezensiert hat. Der Roman erzählt von der Erinnerung und vor allem vom Unwägbaren der Erinnerung, von ihrer Unzuverlässigkeit. Erinnern wir, was wir erinnern wollen? Oder erinnern wir, was wirklich gewesen ist und was eigentlich ist »wirklich?«.

Monat für Monat werden wir uns literarisch über Judith Hermann, Julia Franck, Walther Kempowski, Sasha Stanisic, sowie einer Biografie über Fontane, bis zu Lutz Seiler vorarbeiten, der am 4. November 23 den begehrten Georg-Büchner Preis erhielt.

Das Jahr 2024 ist Caspar-David Friedrich gewidmet, wir werden in den Medien viel über diese Landschaft und ihre Künstler erfahren – haben so die Möglichkeit, Literatur in den Kontext der großen Künste zu stellen.